Aktionstag vor dem Bundestag – Wir waren dabei!

„Gute Leistung, gutes Geld!“ – Darum ging es am 24. Mai 2023 in Berlin. Die Werkstatträte Deutschland e.V. hatten zum Aktionstag vor dem Bundestag gerufen: Über 1.500 Werkstatträt*innen aus ganz Deutschland sind gefolgt.

Über 320.000 Menschen mit Beeinträchtigung haben keine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, sondern gehen einer Tätigkeit in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung nach – so wie auch in den Alexianer Werkstätten. Dabei handelt es sich nicht um Erwerbsarbeit, sondern um Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Beeinträchtigung, die voll erwerbsgemindert sind. Dies hat ein vollkommen anderes Entgeltsystem und eine andere Einkommenssituation zur Folge, die bereits seit längerer Zeit diskutiert werden und Thema der Demonstration vor dem Bundestag waren. Adressat waren in diesem Fall politische Vertreter*innen, die ebenfalls in Berlin vertreten waren.

Auch wir waren vor Ort – gemeinsam mit den Gemeinnützigen Werkstätten Köln. Udo Prinz (Werkstattratsmitglied) hat seine Eindrücke für uns zusammengefasst:

„Heute geht’s ab!

Früh kurz nach 3 Uhr werde ich wach. Medikamente einnehmen, ausreichend Multivitaminsaft dazu trinken, danach lecker frühstücken. Kaffee brauche und trinke ich nicht, so startet der Tag für mich auch ohne Koffein gut.

Um 5²⁸ Uhr steige ich in die Straßenbahn ein, um einige Stationen weiter meiner Kollegin, u. a. Werkstattratmitglied und Frauenbeauftragte aus den Gemeinnützigen Werkstätten Köln (GWK), zu begegnen. Am Hauptbahnhof in Köln treffen wir zwei weitere Mitglieder des GWK-Werkstattrates, und das um ca. 6 Uhr, obwohl unser Zug erst eine dreiviertel Stunde später am Gleis abfährt; gute Vorbereitung ist alles.

Im ICE angekommen, freuen wir uns, dass unsere Planung so prima geklappt hat, dass wir sowohl auf der Hinfahrt als auch auf der Rückfahrt einen gemeinsamen Platz am Vierertisch belegen. So sitzen wir zusammen und können uns auf die Demo in der Hauptstadt gut miteinander vorbereiten.

Unsere Fahrt verläuft trotz „Handybereich“ eher ruhig. Wir gelangen selten über die 200km/h-Marke, viel schneller geht’s nicht – dafür ist diese Strecke nicht ausgelegt; nur einmal kurz sehen wir auf dem Display 250km/h, na immerhin!

Pünktlich nach 11 Uhr holt uns eine Bekannte, die ich vor drei Wochen während einer Fortbildung kennengelernt habe, Vorsitzende in einem Caritas-Werkstattrat, mit ihrem Kollegen am Ankunftsort ab. Per Chat wissen wir, dass auch sie in Begleitung eines Werkstattratmitgliedes auf der heutigen Versammlung ist.

Um 13 Uhr fängt der Aktionstag an. Rechtzeitig vorher wollen wir noch etwas essen gehen, damit uns der Magen später nicht am Boden liegt. Dazu gehen wir vom Hauptbahnhof bis zu “Unter den Linden”, um dort typische Berliner Currywurst und Pommes zu verzehren.

Es sind noch 30 Minuten bis zum Beginn der Demonstration; also gehen wir gemütlich zum “Platz der Republik”, direkt vor dem Bundestag. Dort angekommen sehen wir schon viele unserer Kolleg*innen und ein Podium, auf dem bereits Redner stehen. Gleich geht es los…

Zahlenmäßig sind wir sehr gut vertreten: Geschätzte 1.000 Teilnehmende lärmen durch Trillerpfeifen und lauten Rasseln sowie kanonmäßig rufend: “Gute Arbeit! Guter Lohn!” oder “Mehr Geld!”. Gremiummitglieder aus den Werkstatträten Deutschland e. V. präsentieren ebenso ihre Punkte wie auch einzelne Betroffene. Jürgen Dusel, Behindertenbeauftragter der Bundesregierung, ist ebenfalls anwesend. Er schaut sich in Begleitung die Menschenmenge und die vielen Plakate an, unterhält sich mit einigen Vertreter*innen und sieht imponiert aus.

“Gute Arbeit! Guter Lohn!”

Durch die Reihen gehend, knipse ich viele Fotos von den Plakaten, versuche die Atmosphäre wie auch unser gemeinsames Auftreten aller einzufangen und freue mich, bei der allgemeinen Versammlung von uns Vielen einfach präsent und dabei zu sein. Der Aufwand, an einem Tag hierher zu kommen und am selben Nachmittag nach Köln zurückzukehren, hat sich gelohnt, das steht schon mal fest.

Die Ansammlung der Menschen löst sich nach Ende der Demo gegen 15 Uhr wieder auf. Unser Zug fährt noch vor 16 Uhr ab, so dass wir uns auch beeilen müssen, wieder rechtzeitig am Hauptbahnhof der Hauptstadt zu sein. Dort treffen wir Kölner wieder aufeinander, besteigen zusammen den ICE und kehren in unsere Heimatstadt zurück.

Während der Rückfahrt wird uns allen deutlich, dass es für uns Schwerbehinderte mit dem Grad der Behinderung von 50 bis 100 (je nach Person) doch sehr anstrengend war. Wir tauschen uns über unsere heutigen Erlebnisse aus, ruhen uns dann etwas aus und sind schließlich froh, dass wir in Köln keine weite Strecke mehr nach Hause haben.

Am nächsten Tag werden noch Fotos und Videos per WhatsApp mit den Kontakten, welche wir in Berlin gesammelt haben, ausgetauscht, und mit Sicherheit erzählen wir vielen anderen in der Werkstatt Verbliebenen von unserem Tag, der bei gutem Wetter und angenehmen Temperaturen nicht besser hätte ausfallen können.“

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