365 Tage JobKompass: Der Fachdienst für betriebliche Inklusion feiert Jubiläum
Am 29. November 2020 feiert der JobKompass sein einjähriges Bestehen in der Rheinmetropole. Im Winter 2019 wurde der Fachdienst für betriebliche Inklusion von der Alexianer Werkstätten GmbH ins Leben gerufen. Bereits seit einem Jahr begleiten die beiden Mitarbeiterinnen unentgeltlich Menschen mit Beeinträchtigung und sozialen Vermittlungshemmnissen bei der Teilhabe am Arbeitsleben und Betriebe bei einer gelingenden Inklusion am Arbeitsplatz. Seit der Eröffnung ist der Fachdienst kontinuierlich gewachsen. Im ersten Halbjahr lag der Fokus auf der Vernetzung mit starken Partner*innen in der Region, im zweiten Halbjahr stieg man in die individuellen Beratungen ein. In 470 Beratungen wurden 80 Klient*innen betreut, die sich in unterschiedlichen Phasen ihrer beruflichen Integration befinden.
Konkret sieht der JobKompass seinen Auftrag in der ganzheitlichen Beratung zum Thema Arbeit, der individuellen Begleitung auf dem Weg in den allgemeinen Arbeitsmarkt und der Akquise von Praktikums-, Arbeits- oder Ausbildungsstellen in regionalen Betrieben. Wo bereits etablierte Angebote zur Verfügung stehen, kooperiert der Fachdienst mit starken Netzwerkpartner*innen in der Region, u. a. mit dem Integrationsfachdienst (IFD), der Stadt Köln, Kostenträgern oder der Industrie- und Handelskammer. JobKompass ist Teil von „Alexianer 360°“ – einer Beratungsstelle, die die Alexianer Werkstätten vergangenes Jahr gemeinsam mit der Alexianer Köln GmbH eröffnet haben.
Auf rund 200 Quadratmetern bietet diese eine passgenaue Beratung von Menschen mit Beeinträchtigung oder Vermittlungshemmnissen rund um das Thema Arbeit an. Ergänzt wird das Beratungsangebot durch das Betreute Wohnen (BeWo), das Zentrum für erworbene neurologische Erkrankungen (ZenE) und die jobXperten, einer Vermittlungsstelle für Werkstattbeschäftigte zur Überleitung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt. Die Arbeit des JobKompass knüpft an das Bundesteilhabegesetz (BTHG) an, das zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten auf den Weg gebracht hat. Der Fachdienst wird für fünf Jahre von der Aktion Mensch e.V. gefördert, die das Projekt kontinuierlich begleitet und evaluiert.
Das erste Jahr in Zahlen und Fakten
Durch die nachhaltige berufliche Entwicklungsplanung konnten sieben Klient*innen auf den ersten Arbeitsmarkt begleitet werden. Weitere sechs Klient*innen befinden sich derzeit in Praktika und acht Klient*innen blieben in bestehenden Arbeitsverhältnissen mit dauerhafter Unterstützung durch den Fachdienst. Darüber hinaus konnten für weitere 15 Personen im Rahmen der Regelversorgung passende Maßnahmen und Projekte gefunden werden. Die Dauer des Beratungsverlaufs variierte in der Regel von zwei Beratungen bis zu wöchentlichen Terminen über mehrere Monate. Zusätzlich fanden zahlreiche Multiplikatoren- und Angehörigenberatungen statt.

Erweiterung des Beratungskonzepts und klarer Fokus auf Peer-Beratung
Auch für das kommende Förderjahr hat der JobKompass einiges geplant: So soll die Begleitung der Arbeitgeber*innen nach erfolgreicher Vermittlung weiter ausgebaut und die Evaluation der Beratung auf die mittel-und langfristige Wirkung ausgeweitet werden, um einen nachhaltigen Erfolg zu gewährleisten. Parallel dazu soll das Beratungskonzept für Klient*innen laufend weiterentwickelt, das Konzept für Arbeitgeber*innen ausgebaut und die Vernetzung intensiv weitergeführt werden. Ein besonderer Fokus liegt in diesem Zusammenhang auf der Professionalisierung der Peer-Beratung.
Matthias Hopster, Geschäftsführer der Alexianer Werkstätten Köln, freut sich über die Entwicklung und sieht auch künftig viel Beratungsbedarf: „Die unabhängige Beratung des JobKompass leistet einen wichtigen Beitrag zur Teilhabe am Arbeitsleben. Aufgrund der Vielzahl an Hilfsangeboten ist es Herausforderung und Hürde zugleich, die richtigen Ansprechpartner*innen und die richtige Unterstützung zu finden – hier wirkt der JobKompass als Lotse im Systemdickicht.“
„Menschen mit unsichtbaren Beeinträchtigungen stoßen auf Barrieren in den Köpfen der Menschen“ – Radio Köln-Porträt über Marie-Louise Buschheuer
Obwohl immer mehr Menschen von psychischen Erkrankungen betroffen sind, haben sie immer noch mit Ausgrenzung und Zurückweisung zu kämpfen. Aus diesem Grund schrecken viele davor zurück, über ihre Erkrankungen zu sprechen. Das weiß auch die 39-jährige Marie-Louise Buschheuer. Im Interview mit Radio Köln spricht die ausgebildete Peer-Beraterin der Alexianer Werkstätten offen über ihre Erkrankung und wie sie versucht, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.
Wie überzeugt man Menschen von den Vorteilen des Radfahrens?
Am besten, sie überzeugen sich selbst davon – und zwar in dem sie ganz einfach aufs Rad steigen. Genau das machen die Alexianer Werkstätten und nehmen vom 1. bis zum 21. September 2021 am STADTRADELN teil. 21 Tage lang heißt es: Radeln für ein gutes Klima!
„Partnerschaftlicher Austausch, Partizipation und Haltung“ – Erfolgreicher Abschluss der Pilotphase des Projekts „Peer-Beratung im Tandem-Modell (PiT)“
Am 23. August 2021 war es endlich soweit: Rund ein Jahr nach dem Projektstart der Initiative „Peer-Beratung im Tandem-Modell“ der Diözesan-Caritasverbände (DiCV) Paderborn und Köln haben die Absolvent*innen der Alexianer Werkstätten ihr Abschlusszertifikat als ausgebildete Peer-Beratende entgegennehmen können.
Radio Köln: Peer-Beraterin der Alexianer Werkstätten zum Thema Erfahrungsaustausch, Unterstützung und Teilhabe
Beratung von und für Menschen, die die eigene Situation nachempfinden können, ist in Krisensituationen besonders wichtig, weiß Marie-Louise Buschheuer aus eigener Erfahrung. In einem Radiobeitrag für das Format „Himmel und Erde“ von Radio Köln berichtet die ausgebildete Peer-Beraterin über ihre Erfahrung mit dem Pilotprojekt