Die Werkstatt der Zukunft
Werkstätten für Menschen mit Behinderung fordern nachhaltige Reformen und faire Entgelte
Münster, 28.11.2023 – „Wir wollen den Wandel in Werkstätten für Menschen mit Behinderung mitgestalten“ – so lauten die Forderungen der aktuellen Kampagne #WirRedenMit aus den Alexianer Werkstätten Köln / Münster und den Gemeinnützigen Werkstätten Köln. Mit der Aktion appellieren Werkstattbeschäftigte an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, das aktuell an einem Gesetzentwurf arbeitet für eine Reform von Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfbM). Anlass der Kampagne ist der erste Reformvorschlag des BMAS, der auf deutliche Kritik stößt.
Die Werkstatt-Teilnehmenden beziehen sich bei ihrer Kritik auf die Ergebnisse der dreijährigen Entgeltstudie, die vom BMAS in Auftrag gegeben wurde. Das Ziel der Studie war die Verbesserung des Werkstattlohnes von Menschen mit Behinderung. Dafür haben die befragten Werkstatt-Teilnehmenden klare Forderungen formuliert, die in die Ergebnisse der Studie eingeflossen sind. Die Studienergebnisse zeigen, dass 88 % der befragten Beschäftigten grundsätzlich zufrieden mit dem Werkstattangebot sind, jedoch insbesondere die Entgeltsystematik verbessert werden sollte. Das derzeitige System ermöglicht es Werkstätten jedoch nicht, ohne Gesetzesänderungen und weitere staatliche Unterstützungen, die Einkommenssituation der Werkstattbeschäftigten umfassend zu verbessern.
Die ersten Reformvorschläge des BMAS haben allerdings einen völlig anderen Fokus: Geplant ist eine Zerschlagung bestehender, funktionierender Strukturen ohne nennenswerte Verbesserung der Entgeltsituation der Beschäftigten.
„Es kann nicht angehen, dass eine Entgeltstudie für einen besseren Verdienst von Menschen mit Behinderung in Auftrag gegeben wird und den Empfehlungen aus der Studie nicht gefolgt wird. Die Reformvorschläge des BMAS machen deutlich, dass die Wünsche der Werkstattbeschäftigten aus der Studie nicht beachtet wurden,“ betont Jürgen Siegburg, Vorsitzender des Werkstattrates der Alexianer Werkstätten Köln.
Die Alexianer Werkstätten und die Gemeinnützigen Werkstätten Köln setzen sich entschieden für die Gestaltung der Werkstatt der Zukunft ein und haben daher die Kampagne #WirRedenMit ins Leben gerufen. Auf Social Media fordern die Teilnehmenden das BMAS auf, ihre Ideen und Vorschläge bei dem Gesetzentwurf zu berücksichtigen. Dabei orientieren sie sich an den Forderungen der Interessenverbände Werkstatträte Deutschland e.V. sowie der Bundesarbeitsgemeinschaft für Werkstätten für Menschen mit Behinderung (BAG WfbM), die sich für nachhaltige Reformen einsetzen. Ziel ist es, bundesweit auf die Reformvorschläge der Werkstatt-Teilnehmenden aufmerksam zu machen.
Alle Forderungen der Aktion sind auf der Website
www.alexianer-werkstaetten.de/muenster/wirredenmit
sowie auf Social Media einsehbar.
https://www.instagram.com/alexianerwerkstaetten_muenster
„Menschen mit unsichtbaren Beeinträchtigungen stoßen auf Barrieren in den Köpfen der Menschen“ – Radio Köln-Porträt über Marie-Louise Buschheuer
Obwohl immer mehr Menschen von psychischen Erkrankungen betroffen sind, haben sie immer noch mit Ausgrenzung und Zurückweisung zu kämpfen. Aus diesem Grund schrecken viele davor zurück, über ihre Erkrankungen zu sprechen. Das weiß auch die 39-jährige Marie-Louise Buschheuer. Im Interview mit Radio Köln spricht die ausgebildete Peer-Beraterin der Alexianer Werkstätten offen über ihre Erkrankung und wie sie versucht, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren.
Wie überzeugt man Menschen von den Vorteilen des Radfahrens?
Am besten, sie überzeugen sich selbst davon – und zwar in dem sie ganz einfach aufs Rad steigen. Genau das machen die Alexianer Werkstätten und nehmen vom 1. bis zum 21. September 2021 am STADTRADELN teil. 21 Tage lang heißt es: Radeln für ein gutes Klima!
„Partnerschaftlicher Austausch, Partizipation und Haltung“ – Erfolgreicher Abschluss der Pilotphase des Projekts „Peer-Beratung im Tandem-Modell (PiT)“
Am 23. August 2021 war es endlich soweit: Rund ein Jahr nach dem Projektstart der Initiative „Peer-Beratung im Tandem-Modell“ der Diözesan-Caritasverbände (DiCV) Paderborn und Köln haben die Absolvent*innen der Alexianer Werkstätten ihr Abschlusszertifikat als ausgebildete Peer-Beratende entgegennehmen können.
Radio Köln: Peer-Beraterin der Alexianer Werkstätten zum Thema Erfahrungsaustausch, Unterstützung und Teilhabe
Beratung von und für Menschen, die die eigene Situation nachempfinden können, ist in Krisensituationen besonders wichtig, weiß Marie-Louise Buschheuer aus eigener Erfahrung. In einem Radiobeitrag für das Format „Himmel und Erde“ von Radio Köln berichtet die ausgebildete Peer-Beraterin über ihre Erfahrung mit dem Pilotprojekt