Forschungsfertigung Batteriezelle startet
Forschungsbetrieb in Münster
Münster. Die Fraunhofer Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) hat ihre Forschungsaktivit ten in Münster begonnen. Die Mitarbeitenden der Fraunhofer-Gesellschaft sowie des MEET Batterieforschungszentrums der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster haben im FFB Workspace eine Misch- und Beschichtungsanlage zur Erprobung der Elektrodenfertigung in Betrieb genommen. Ziel ist die Weiterentwicklung des vollkontinuierlichen Mischverfahrens in Bezug auf das Elektrodenmaterial, die Prozesse sowie die Digitalisierung. Mit der Infrastruktur im Reinraum des „AlexProWerk“ kann die Forschungsfertigung Batteriezelle erste Forschungsaufträge der Industrie ausführen.
„Unser Ziel ist die Optimierung der Elektrodenrezeptur sowie der Produktionsschritte des Mischens und Beschichtens in Hinblick auf die Zellqualität“, erklärt Professor Fritz Klocke, geschäftsführender Leiter der Forschungsfertigung Batteriezelle. „Das Produktionsverfahren soll auf diesem Wege zuverlässiger und effizienter werden. Die neu aufgebaute Infrastruktur ist für uns ein wichtiger Schritt, die Prozessschritte zu erproben und die gewonnenen Erkenntnisse für den weiteren Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle zu nutzen.“
Optimierung des vollkontinuierlichen Misch- und Beschichtungsverfahrens
Beim innovativen Verfahren des vollkontinuierlichen Mischens in der Elektrodenfertigung für Batteriezellen werden die Materialien, mit denen Kathode und Anode beschichtet werden, in einem durchg ngigen Verfahren gemischt und
fortlaufend auf die Beschichtungsanlage gebracht. Die Forschenden der Forschungsfertigung Batteriezelle untersuchen dabei die Herstellung der Elektrodenpaste. Diese Untersuchungen beziehen sich sowohl auf die Beschaffenheit
der Paste als auch auf das Verhalten der relevanten Anlagenteile.
Die konsequente Digitalisierung dieser Produktionsprozesse wird die Forschungsarbeiten unterstützen. Mithilfe digitaler Simulationen identifizieren die Forschenden Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge relevanter Prozessparameter in Bezug auf die Qualität der Batteriezelle. Dazu entwickeln sie leistungsfähige Methoden zur Maschinenanbindung und -vernetzung sowie zur Datenerfassung und -analyse. Diese Erkenntnisse werden im weiteren Verlauf in den Aufbau einer digitalen Fabrik überführt, die als digitaler Zwilling der Forschungsfertigung Batteriezelle entsteht.
Neue Zellchemien
Die Forschenden des MEET Batterieforschungszentrums der WWU Münster arbeiten im „FFB Workspace“ an der Entwicklung und Optimierung der sogenannten Slurry-Rezepturen für Elektroden von High-Energy- und High-Power-Zellen. Beim Slurry handelt es sich um die Paste, mit der die Kupferfolie der Elektrode nach dem Mischverfahren beschichtet wird. Weiterhin entwickelt das Team rund um Professor Dr. Martin Winter und Dr. Falko Schappacher zukünftig Rezepturen für neue Zellchemien, um in der Forschungsfertigung Batteriezelle ein m glichst breites Spektrum an Zellchemien für die Anforderungen unterschiedlicher industrieller Bereiche abzudecken. „Das MEET-Team ist auf die Batteriezelltechnologie und -produktion mit einem besonderen Fokus auf der Pastenentwicklung, chemischen Prozessen, Materialien und Eigenschaften sowie der Zellfertigung spezialisiert“, sagt Dr. Falko Schappacher, kaufmännisch-technischer Direktor am MEET Batterieforschungszentrum der WWU Münster. „Mit diesem Know-how legen wir einen wichtigen Grundstein für die Arbeit im FFB Workspace.“
Forschung inklusiv
Die Forschungsfertigung Batteriezelle betreibt die Misch- und Beschichtungsanlage im Reinraum des „AlexProWerk“ der Alexianer Werkstätten Münster. Mitarbeitende der Alexianer Werkstätten sollen darüber hinaus geschult werden und aktiv an der Muster-Produktionslinie mitwirken. Prozesskontrolle, Laborassistenz, Verpackung und Lager sind einige Bereiche, in denen Mitarbeitende aus den Alexianer Werkstätten tätig werden können. Insgesamt sechs bis acht Arbeitsplätze hat das Forschungsteam allein für die Werkstätten vorgesehen. „Wir haben uns quasi einen inklusiven Arbeitgeber ins eigene Haus geholt“, erläutert Norbert Mussenbrock, Geschäftsleitung der Alexianer Werkstätten. „In der Regel gehen unsere Kolleg*innen mit Behinderung als Einzelperson oder Arbeitsgruppe in die Unternehmen und besetzen dort betriebsintegrierte Außenarbeitsplätze.“ Die inklusiven Arbeitsplätze sollen auch mit dem Umzug der Batterieforschung in den Neubau im Hansa-BusinessPark erhalten bleiben.
Kombination aus Labor- und Produktionsforschung
Das Konzept der Forschungsfertigung Batteriezelle (FFB) sieht eine Kombination aus Labor- und Produktionsforschung für unterschiedliche Batteriezellformate – Rundzelle, prismatische Zelle und Pouchzelle – vor. Die Mitarbeitenden der FFB erforschen je nach Bedarf einzelne Prozessschritte oder die gesamte Produktionskette.
Die Optimierung der Batteriezellproduktion erfolgt anhand verschiedener Kriterien, unter anderem des Materials, der Energie- und Ressourceneffizienz oder der Kostenreduktion. Gemeinsam mit den Projektpartner*innen des MEET Batterieforschungszentrums der WWU Münster und des Lehrstuhls PEM der RWTH Aachen schafft die Fraunhofer-Gesellschaft eine Infrastruktur, mit der kleine, mittlere und Großunternehmen, aber auch Forschungseinrichtungen, die seriennahe Produktion neuer Batterien erproben, umsetzen und optimieren können.
Die FFB soll so am Standort Münster zum Zentrum einer modernen und skalierbaren Batteriezellproduktion für Deutschland und Europa werden. Damit die Produktion in Deutschland zukünftig neue Batterietechnologien effizienter, günstiger und in höchster Qualität bereitstellen kann, fördern das Bundesministerium für Bildung und Forschung und das Land Nordrhein-Westfalen den Aufbau der Forschungsfertigung Batteriezelle mit bis zu insgesamt 680 Millionen Euro.
Ansprechpartner für die Presse
Ann-Kathrin Schadowski M.A.
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT, Forschungsfertigung Batteriezelle FFB, Münster
T 0241 8904-612
forschungsfertigung-batteriezelle@ipt.fraunhofer.de
www.forschungsfertigung-batteriezelle.fraunhofer.de
Mareike Erlenkötter-Fiekers
Alexianer Werkstätten GmbH
T 02501 966 25247
m.erlenkoetter-fiekers@alexianer.de

Die Forschungsfertigung Batteriezelle erprobt im „AlexProWerk“ Prozessschritte der Batteriezellproduktion.

Beim Mischvorgang werden mindestens zwei getrennte Ausgangsstoffe zu einem sogenannten Slurry gemischt. Den Aktivmaterialien werden auch Leitadditive sowie Lösungs- und Bindemittel beigefügt. Foto: Studio Wiegel

Das Ergebnis des Mischvorgangs ist ein Slurry, mit dem die Kupferfolie beschichtet wird. Foto: Studio Wiegel

Die beschichtete Folie wird einer genauen Qualitätsprüfung unterzogen und gewickelt. Foto: Studio Wiegel
Fehler: Kein Feed mit der ID 2 gefunden.
Bitte geh zur Instagram-Feed-Einstellungsseite, um einen Feed zu erstellen.
Reiter- und Badminton-Delegationen sind zurück aus Bonn
Wow! Unsere Reiter- und Badminton-Delegationen sind zurück aus Bonn. Alle sind noch immer hin und weg von den Eindrücken des Mega-Sportevents der Special Olympics NRW.
Training für die Special Olympics Landesspielen NRW
In Bonn wird’s olympisch: Am 7. September beginnen in Bonn die Special Olympics Landesspiele NRW. Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung treten in 15 Sportarten mit- und gegeneinander an. Auch das Reiten gehört dazu.
Neue Arbeitsplätze: „Tag der offenen Tür“ in Telgte
Wir laden herzlich zum „Tag der offenen Tür“ an unserem neuen Standort in Telgte ein: Freitag, 19. August 2022, 10 bis 18 Uhr! Hier entstehen neue moderne Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung.
Inklusiver Fußball – Vorbereitungen auf das Auswärtsspiel in Berlin
Die Fußball-Mannschaft der Alexianer Werkstätten bereitet sich aktuell intensiv auf das kommende Freundschaftsspiel gegen den FC Bundestag in Berlin vor. Seit einigen Wochen wird die Alexianer-Mannschaft auf dem Trainingsgelände des SC Preußen von Trainern der U17 regelmäßig trainiert.